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The Staircase - Film mit W.Petersen und Barbara Hershey
Regie: Michael MannSchauspieler: William L. Petersen, Kim Greist, Joan Allen, Brian Cox, Dennis Farina, Tom Noonan, Stephen Lang, David Seaman, Dan Butler, Michele Shay, Michael Talbott, Robin Moseley
Kritik: Fünf Jahre bevor Anthony Hopkins und Jodie Foster 1991 unter
der Regie von Jonathan Demme in „Das Schweigen der Lämmer“ einen beispiellosen Hype um den kannibalischen Massenmörder
Hannibal Lector auslösten und ganz nebenbei den Horrorfilm salonfähig machten, startete der erste Hannibal-Film nach einer
Roman-Vorlage von Thomas Harris von der Öffentlichkeit kaum beachtet in den Kinos. Unter dem Titel „Blutmond“
(„Manhunter“) inszenierte „Insider"-Regisseur Michael Mann ein psychologisches Thriller-Glanzstück. Brett Ratners kommerzielles Remake >„Roter Drache" läuft am 31. Oktober in den deutschen Lichtspielhäusern an.
Die Polizei steht vor einem Rätsel. Ein wahnsinniger Killer löscht das Lebenslicht von zwei kompletten Familien aus.
Er schlägt eiskalt zu - und stets bei Vollmond. Als das FBI bei seiner Arbeit nicht vorankommt, zieht es den ehemaligen Top-Profiler
Will Graham (William L. Petersen) hinzu. Nachdem er vor drei Jahren den brutalen Psychopathen Hannibal Lector (Brian Cox)
hinter Gitter gebracht hatte, erlitt er einen Nervenzusammenbruch und hat sich nie wieder davon erholt. Seine Fähigkeit, sich
in kranke Psychen zu versetzen, hat ihn seelisch ruiniert. Doch das FBI sieht in Graham, die einzige Chance, dem Mörder auf
die Spur zu kommen. Er soll sich mit Lectors Hilfe in die Psyche des Vollmond-Schlächters versetzen. Ein gefährliches Spiel.
Und er hat nur einen Monat Zeit - bis zum nächsten Vollmond.
Bereits im Jahr 1981 schrieb Bestseller-Autor die Vorlage
„Red Dragon“ (die deutsche Version „Roter Drache" erschien erst 1988). Der damalige TV-Regisseur Michael Mann, der gerade mit „Miami Vice“ die Fernseh-Ästhetik
revolutionierte und als Vorbote der MTV-Optik gilt, nahm sich der Verfilmung des starken Stoffes ein. Obwohl der Thriller
ein unbestrittenes Meisterwerk ist, fand er weder in den USA noch in Deutschland Beachtung und ging völlig unter. Auch eine
Wiederaufführung im Jahre 1992 (nach dem phänomenalen Erfolg von „Das Schweigen der Lämmer“) brachte keine Besserung.
Stilistisch unterscheiden sich „Blutmond“ und „Das Schweigen...“ wie Tag und Nacht. In der Blütezeit
der 80er-Jahre-Optik entstanden, ist „Blutmond“ sehr stark von seiner Epoche geprägt und markierte zugleich den
Beginn der Entwicklung des urtypischen Stils von Michael Mann. Sein psychologisch ausgefeiltes, extrem spannendes Katz- und
Mausspiel packt Mann in eiskalte blaustichige Bilder, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. Diese Optik findet
sich bis auf den Historienstoff „Der letzte Mohikaner“ in allen seinen weiteren Filmen („Heat“, „The Insider", „Ali") wieder und ist neben seiner virtuosen Montagetechnik sowas wie ein Markenzeichen geworden.
Schauspielerisch
hat „Manhunter“ Höchstleistungen zu bieten. Brian Cox legt seine Rolle, die im Gegensatz zu „Das Schweigen
der Lämmer“ nur sehr klein ausfällt, zurückhaltender an als sein oscarprämierter Nachfolger Anthony Hopkins. Auch wenn
er nicht ganz dessen Präsenz erreichen kann, überzeugt er dennoch mit unterkühlter Diabolik. Das größte Argument für „Blutmond“
ist jedoch Hauptdarsteller William L. Petersen („Leben und sterben in L.A.“), der seinen psychisch gebrochenen
Profiler Will Graham mit so einer beängstigenden Intensität auf die Leinwand bringt, dass die Linie von Gut und Böse zu verschwimmen
droht. Objektiv betrachtet, ist die Darstellung Petersens die mit Abstand beste aller vier Hannibal-Filme und ragt sogar noch
über die von Hopkins und Foster in „Das Schweigen der Lämmer“ hinaus. Doch damals wurde das kaum registriert.
Der krankhaft ehrgeizige Graham ist genauso getrieben wie die von Brian Cox und Tom Noonan gespielten Psychopathen –
nur mit dem Unterschied, dass er auf der Seite des Gesetzes steht. Diese psychologische Grundkonstellation verarbeitete Mann
übrigens meisterhaft in dem Cop/Bankräuber-Duell von Al Pacino und Robert DeNiro in „Heat“.
Visuell präsentiert
sich „Blutmond“ - wie bei Mann üblich - auf brillantem Niveau und erzielt eine große atmosphärische Dichte, die
teilweise die von „Das Schweigen der Lämmer“ übertrifft. Kamera-Ass Dante Spinotti war übrigens auch für das aktuelle
Remake „Roter Drache" verantwortlich. Der wahre Horror entsteht hier nicht auf der Leinwand, denn dort ist kaum Blut zu sehen, sondern
in den Köpfen.
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Von
der Vox-Homepage (2002)
Eigentlich
müsste William Petersen ein Star sein, denn Hollywood liebt Typen wie ihn: gutaussehend, sportlich und dazu noch ein ausgezeichneter
Schauspieler. Aber Petersen erlaubt sich einige Eigenheiten, die ihn bei den Studiobossen nicht unbedingt beliebt machen.
Er spielt sehr oft Theater; Er lehnt viele attraktive Angebote ab. Und er wohnt lieber in Chicago als in der Nähe der Filmindustrie:
"Wenn ich in LA leben würde, wäre ich ein tobender Wahnsinniger. Die Filmindustrie saugt dich komplett auf".
"Ich
trinke und ich rauche, darin bin ich wirklich gut." William Petersen wurde am 21. Februar 1953 in Evanston geboren. Auf
der Uni, für die er ein Football-Stipendium bekam - angeblich trägt Petersen sein Football-Shirt noch heute bei jedem Film
- begann er mit der Schauspielerei. Nach dem Abschluss ging Petersen nicht ins Weltzentrum der Filmindustrie, sondern für
ein Jahr nach Spanien, um dort in Shakespearestücken aufzutreten. Auch nach der Rückkehr blieb er der Bühne treu.
Beim
Film landete William Petersen dann trotzdem. Sein erster bedeutender Filmauftritt war direkt ein Paukenschlag. In William
Friedkins Action-Drama "Leben und Sterben in L.A." (1985), einem Klassiker der 80er Jahre, war Petersen als Polizist jedes
Mittel recht, um einen von Willem Dafoe gespielten Geldfälscher zur Strecke zu bringen.
Die Verbrecherjagd als Obsession,
die den Jäger an den Rand des Wahnsinns treibt, war auch das Motiv in Michael Manns "Blutmond". Als ausgebrannter Polizist
brachte er mit Hannibal Lecters Hilfe einen Serienkiller zur Strecke und ging dabei fast selbst vor die Hunde. Im selbem Jahr,
die große Karriere hatte gerade begonnen, gründete Petersen eine eigene Produktionsgesellschaft und kehrte Hollywood den Rücken.
Er trat nur noch selten in Großproduktionen auf und spielte stattdessen lieber in selbst produzierten Filmen und auf der Bühne.
"Ich will keine Filme für Ruhm oder Geld machen. Wenn man nur oft genug nein sagt, wird man irgendwann nicht mehr
gefragt." Aber wenn man nur genug Talent und Ausstrahlung hat, dann klopft doch immer wieder jemand an. Und ab und zu sagt
William Petersen dann auch ja. So kommt es, dass er über die Jahre immer mal wieder in einer großen Produktion mitwirkt. Am
31.Januar 2002 startete "The Contender", in dem er an der Seite von Gary Oldman und Jeff Bridges zu sehen ist.
Wichtigste
Filme: Der Einzelgänger (1981), Leben und Sterben in L.A. (1985), Blutmond (1986), Seitensprünge (1988), Blaze of Glory
- Flammender Ruhm (1989), Fear - Wenn Liebe Angst macht (1996) Skulls (2000), The Contender (2001)
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"RUFMORD"

Hier ein Bild aus "The Skulls"

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Jorja Fox & William Petersen sind Sara und Grissom in der Original-CSI-Serie. Sie stehen im
Mittelpunkt meiner Seite.
Viel Spaß !
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